Unsere Pfarrei
 

Lourdes-Grotte in Veitsteinbach

Am 12. Oktober 1958 wurde in Veitsteinbach die Lourdesgrotte geweiht. Auf den Tag genau 50 Jahre später feierten rund 250 Besucher gemeinsam mit Generalvikar Peter Martin Schmitt und Pfarrer Bernard Niemiec mit einem Festgottesdienst dieses Jubiläum. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Landrückenmusikanten und die Schola. Die örtlichen Vereine waren durch Fahnenabordnungen und durch das Vortragen der Fürbitten in den Gottesdienst einbezogen.

Alles begann vor mehr als 50 Jahren - der Ort, an dem in Folge der Südhanglage die warmen Sonnenstrahlen im zeitigen Frühjahr die ersten Märzveilchen aus dem Boden lockten, war von Pfarrer Goy in Niederkalbach während einer Besuchsreise nach Veitsteinbach als Platz für eine künftige Grotte vorgeschlagen worden. Pfarrkurat  Augustin Möller, dem dieser Vorschlag gemacht wurde, was als Ortsgeistlicher davon begeistert und förderte den Grottenbau.

 Der Grottenbauer Ludwig Laudenbach aus Friesenhausen, der schon über zehn weitere Grotten erbaut hatte, fand diesen Platz ebenfalls als den geeignetsten und wurde beauftragt, zusammen mit den Maurermeistern August und Walter Auth den Grottenbau auszuführen.

 

Nachdem die Familie Heil am 15. März 1956 auf Antrag des Kirchenvorstandes den Platz der Kirchengemeinde geschenkt hatte, konnten die Bauarbeiten beginnen. Von einigen freiwilligen Helfern unter der Führung des Bürgermeisters Rudolf Auth wurde mit den Ausschachtungsarbeiten, Fundamenten und einer drei Meter hohen Mauer mit Seitenflügel begonnen. Nachdem diese Vorarbeiten geleistet waren, begann der Grottenbauer Ludwig Laudenbach mit dem eigentlichen Aufbau, unterstützt von der Baufirma Auth sowie von freiwilligen Helfern.

Die Lourdesstatue aus Kunststein von Kevelaer (Rheinland) wurde von der Familie Gauske in Fleiden gestiftet. Sie war bereits im Jahre 1957 in Veitsteinbach eingetroffen und stand ein Jahr im hiesigen Pfarrhaus, bis sie ihren jetzigen Standort erhalten konnte.

Am 10. Oktober 1958 wurden die Bauarbeiten beendet un die aus schwarzem Granit von der Steinmetzfirma Franz Mack und Söhne, Neuhof, gestiftete Jahrestafel am Altar eingesetzt, nachdem die Urkunde über die Erbauung in den Hohlraum gelegt worden war.

 

Die Feier der Weihe des Grottenplatzes und der Marienstatue wurde für den zweiten Sonntag des Rosenkranzmonats, den 12. Oktober, festgesetzt. Die Einweihungsfeier der Grotte begann mit dem feierlichen Gottesdienst am Vormittag, bei dem Dechant und Geistlicher Rat Ludwig Mans die Festpredigt hielt. Am Nachmittag bewegte sich eine festliche Prozession von der Kirche zum Grottenplatz. Kuratus Möller begrüßte den Klerus des Dekanates Neuhof und die Hunderten, die sich vor der neuen Grotte versammelt hatten. Dechant Paul hielt die Weiherede und deutete die Botschaft der Immakulata von Lourdes und endete mit einem Aufruf zum Gebet und Buße sowie einem Aufruf zum christlichen Lebenswandel. Der Konsekrator erteilte dann mit Vollmacht des Bischöflichen Behörde und den vorgeschriebenen Segensgebeten dem Platz und der Statue die Weihe.

 

Am Abend des Weihetages war die Grotte hell beleuchtet und die Lourdes-Madonna erstrahlte hell. Am folgenden Abend, dem 13. Oktober 1958, versammelte sich in Erinnerung an den 13. Oktober 1917 in Fatima die Gemeinde zur Rosenkranzandacht.

Im folgenden Jahr 1959 wurde die noch fehlende Figur der Bernadotte gestiftet und in der Grotte ausgestellt.

Quelle: 1050 Jahre Veitsteinbach, Archiv der Kirchengemeinde

Text: Kirchliches Leben in Veitsteinbach von Michael Möller

Fotos: Archiv der Kirchengemeinde, Andreas Pörtner

 


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