16. Mai 2018
der damalige Pfarrer Josef Fröhlich schrieb zu diesem Bau der Mariengrotte in der Pfarrchronik:
Aufgrund der Jahrhundertfeier 1954 zur Verkündung
des Dogmas der unbefleckten Empfängnis durch Papst Pius IX machten sich einige
Mittelkalbacher auf zur Wallfahrt nach Lourdes. Nach dieser Wallfahrt reifte
der Plan, auch für Mittelkalbach eine Grotte zu erbauen.
Von da an bis 1958 führte die Pfarrhaushälterin
Ida Fröhlich (die Schwester von Pfarrer Fröhlich) Haussammlungen durch und
sammelte insgesamt 15.000 DM.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem ersten
Bauplatz an der Waldspitze auf der Bornhecke wurde zwischen 1956 und 1957 ein
anderer Bauplatz an der Sämig – Hege gefunden. In der Chronik schrieb Pfarrer
Fröhlich: Ideal war die Lage nicht; ob man hier Wasser finden würde, war
fraglich.
In der Zwischenzeit war aus Mitteln des grünen
Planes durch die sogenannte Hohle (vom Geisberg zur Bornhecke) eine schöne
Teerstraße entstanden. Nun hatten viele den Gedanken, die Grotte auf der „Aspe“,
auf dem Grundstück des Bauern Albert Hillenbrand zu bauen. Pfarrer Fröhlich
setzte von nun alles daran, den Grundstückseigentümer davon zu überzeugen, dass
er die 700 qm an die Kirchengemeinde in Mittelkalbach verkauft. Nach einigen
Schwierigkeiten willigte Albert Hillenbrand ein und die politische Gemeinde gab
noch 200 qm dazu. Für das 900 qm große Grottengelände bezahlte die
Kirchengemeinde 2.000 DM inkl. der Nebenkosten.
Am Aschermittwoch 1957 wurde durch den Grottenbauer
Anton Kempf aus Kleinlüder die Grotte abgesteckt. Danach stockte der Bau schon
wieder, bis der damalige Bürgermeister von Niederkalbach Ferdinand Auth eine
schwere Planierraupe zum Abbaggern des Grottenplatz beschaffte.
In den ersten drei Tagen der Karwoche 1957 wurde
der Grottenplatz in seiner heutigen Form gestaltet. Gerhard Kusserow, der seit
kurzer Zeit in Mittelkalbach wohnte, wurde aufgrund seiner künstlerischen
Begabung mit der Ausführung des Grottenbaus beauftragt. Auf Ersuchen von Fitz
Werner (Hausname Kircheschuster) wurde er als Hilfsarbeiter eingestellt.
Der Sommer im Jahr 1957 war so heiß, dass die
Bauarbeiten über Mittag unmöglich waren. Die Arbeiten konnten nur in der Frühe
von 5 Uhr bis 10 Uhr und am Nachmittag zwischen 17 Uhr und 20 Uhr durchgeführt
werden. In diesem Sommer wurden der Tunnel, die Nische für die Gottesmutter,
die Altarnische, der Grotteneingang und vieles mehr gebaut. In der Chronik
heißt es: die beiden Grottenbauer benötigten für diese Arbeiten starke Arme und
vergossen viel Schweiß. Aber sie wurden auch von vielen Männern aus
Mittelkalbach unentgeltlich oder auch gegen ein geringes Entgelt unterstützt.
Im November 1957 wurden die baulichen Arbeiten
beendet und nun begann die gärtnerische Gestaltung der Grotte. Es wurden zwischen
500 und 600 kleine Birken am Waldrand am Sparhof ausgegraben und hier
eingepflanzt. An der Grotte entstanden auch noch sieben sogenannte
Blumenfenster, die zweimal im Jahr durch die vielen ehrenamtlichen Helfer bepflanzt
wurden.
Im Frühjahr 1958 wurden Altar und Kanzel aus
kleinen Lavasteinen und die Sitzbänke aus Beton gebaut. Der Grottenplatz wurde
befestigt und mit Splitt gut eingedeckt. Der Bildhauer Rudolf Fleck aus Fulda
stellte die Gottesmutter und die kniende Bernadette auf.
Nun wurde die Einweihung auf Sonntag, den 18. Mai
1958 festgelegt und es fand ein großes Fest des Glaubens für die ganze Region statt.
Text: Chronik der Pfarrgemeinde
Foto: Archiv der Pfarrgemeinde
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