10. September 2023

Am Sonntag, 10.09.2023, begrüßt vor Beginn Pfarrgemeinderatssprecher Andreas Pörtner vor der Heiligen Messe Herrn Kaplan Schöppner. Das hat einen guten Grund: Seit 01.09. ist Kaplan Schöppner mitunter für die Kalbacher Kirchorte zuständig. Herr Pörtner überreicht stellvertretend im Namen der Gremien und Gemeindemitglieder von St. Kilian Kalbacher Köstlichkeiten: Apfelwein und Blumen aus Uttrichshausen, Bauernwurst aus Niederkalbach, Eier und Nudeln aus Mittelkalbach sowie Honig aus Veitsteinbach. Sichtlich begeistert bedankt sich Kaplan Schöppner für die einleitende Begrüßung und für die Präsente mit der Frage: „Wenn‘s am Anfang gleich Geschenke gibt, wie geht das dann wohl noch weiter?“

Weiter verliest Herr Pörtner Grußworte von Pfarrer Maleja, der terminlich verhindert war. Pfarrer Maleja führt an, dass er als Dechant bereits drei Pfarrer in St. Kilian Kalbach eingeführt habe, bevor er nun zum 01.09.2023 selbst als Pfarradministrator eingesetzt wird. Folglich kämen mit der Pfarrei St. Kilian Kalbach rund 3400 Christen und 4 Kirchorte zu seinem Aufgabengebiet dazu, was er nur durch die tolle Unterstützung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden schaffen könne. Pfarrer Bieber und Pfarrer Axt werden aber weiterhin nach ihren Möglichkeiten unterstützen. Von Flieden nach Kalbach sei es keine Weltreise und er und Kaplan Schöppner wären jederzeit für die Gläubigen der Pfarrgemeinde Kalbach da.

Nachdem die Koki (Kommunionkinder) Band eindrucksvoll den Gottesdienst eingeläutet hat, begrüßt Kaplan Schöppner alle Kinder, die er herzlich zur Kinderkirche einlädt. Für ihn sei das ein Zeichen einer lebendigen Gemeinde.

Pfarrer Bieber predigt tiefgreifend und reflektierend über seine vergangene Zeit in St. Kilian Kalbach. Er beginnt die Predigt mit einem Falltür-Dilemma „Rette ich ein Familienmitglied oder fünf fremde Personen“ und der sich daraus resultierenden Frage: „Wie treffe ich gute Entscheidungen?“ Dabei gäbe es bei Abiturienten im Wesentlichen zwei Antworten: Typische deutsch „nach festen Regeln und Gesetz“ oder „je mehr Menschen glücklich sind, desto besser“. Pfarrer Bieber erläutert weiter, dass Menschen eher nach dem Prinzip der Loyalität handeln: „Da wo ich lebe, wachse ich mit den Menschen drumherum zusammen“. Hierbei gäbe es ein Minimum an Loyalität, sodass wir Menschen uns nicht betrügen, was wir jedem Menschen schulden. Und andererseits ein Maximum der Loyalität getreu „du sollst mit mir eins sein“. Dies könne man sich nicht einfordern, sondern nur gegenseitig schenken, z.B. in der Familie, unter Freunden, im Dienst für die Gemeinschaft oder im Rahmen der Gemeinde. Pfarrer Biebers Erfahrung ist, dass es in Kalbach Menschen gibt, die mehr tun, mehr glauben, mehr beten und dass diese den einseitigen Bruch der Loyalität der in Kalbach bereits mehrfach vorgekommen ist, nicht zurückzahlen, sondern erst recht zum Anlass für ihr Engagement nehmen. In solchen Momenten synchronisiert sich der Herzschlag Gottes mit dem Herzschlag der Menschen und macht Kirche lebendig. Je tiefer wir Liebe dem anderen erweisen, je mehr entdecken wir uns selbst. Weiter führt Pfarrer Bieber fort, dass seine Zeit in Kalbach auch für ihn eine Stärkung im priesterlichen Dienst sei und er in dieser Zeit sehr viel mitgenommen hätte. Mann könne nur dann glücklich, erfüllt und auch jeder heilig sein, wenn man den Beruf für den man bestimmt sei, ganz ausfüllen könne. Das Wesentliche könne nie abhanden kommen, da dies nicht in unserer Kraft liege, sondern Christus in die Mitte der Pfarrei trete. Gott gehe auf die Suche nach uns, weil ihm etwas fehle, wenn wir fehlen.

Zum Ende „des wunderbaren Gottesdienstes mit Begleitung durch die KoKi Band und der stimmgewaltigen Gemeinde“ – wie Kaplan Schöppner zusammenfasste, hatte die Pfarrgemeinde St. Kilian durch Pfarrgemeinderatssprecher Andreas Pörtner noch einen besonderen Dank auszusprechen an zwei langjährige Wegbegleiter.

Herrn Pfarrer Axt wurde eine Ehrenurkunde für seinen Dienst in der Gemeinde seit seinem Ruhestand in 2012 überreicht und ihm wurde in Anerkennung seiner zahlreichen Einsätze und gut platzierten Ratschläge von der Pfarrgemeinde mit ihren Mitgliedern und den Gremienmitgliedern die Kiliansplakette verliehen.

Eine weitere Ehrenurkunde und Kiliansplakette erhielt Pfarrer Bieber, der seit 2016 erst als mitarbeitender Priester in St. Kilian wirkte und seither dreimal die Administration der Gemeinde übernommen hat, zuletzt für 15 Monate. Pfarrer Bieber hatte stets nie gezögert diese zusätzliche Aufgabe zu übernehmen, weil er ein „echter“ Seelsorger sei, der die Gemeinde nicht alleine lassen wolle.

Kaplan Schöppner bedankte sich nach dem Gottesdienst bei allen, die an der feierlichen Gestaltung des Gottesdienstes mitgewirkt haben und freue sich auf die kommenden persönlichen Gespräche und seelsorgerischen Begegnungen in der Gemeinde. Im Anschluss an den Begrüßungs- und Ehrungsgottesdienst gab es ein gemeinsames Ausklingen rund um den Kirchturm mit Snacks und Getränken bei strahlendem Sonnenschein.

Wir wünschen Kaplan Schöppner alles Gute für seinen Start in unserer Gemeinde.