Die um 1480/90 geschnitzte Darstellung des letzten
Abendmahls ist zurzeit als Leihgabe dem Fuldaer Dommuseum zur Verfügung
gestellt. In der St. Laurentiuskirche zu Niederkalbach hängt stattdessen seit
einigen Jahren eine Kopie, welche leider nicht ganz dem Original entspricht. So
fehlen auf der Kopie einzelne kleine Details und die Farbgebung ist auch hier
und da verändert. Das obige Foto zeigt die originale Darstellung (aufgenommen
im Fuldaer Dommuseum).
Das Kunstwerk ist seit Jahrhunderten im Besitz der Kirchengemeinde
Niederkalbach bzw. Neuhof, da Niederkalbach bis 1925 eine Filialkirchengemeinde
der Pfarrei Neuhof war.
Es hing zuerst in der Hauskapelle des Niederkalbacher Schlosses; als dieses
verfiel und 1765 die neue Fachwerkkapelle gebaut wurde, wurde es dort
angebracht.
Man sieht auf dem Bild Jesus in der Mitte und die zwölf Apostel um ihn herum.
Es soll höchstwahrscheinlich die Szene darstellen, als Jesus sagt, dass einer
der Apostel ihn verraten werde. Deswegen schauen sich alle etwas fragwürdig oder
vorwurfsvoll an. Vor dem Tisch sitzt Judas (ersichtlich an dem Geldsäckchen,
das er in der Hand hält). Jesus hält in seinem Arm Johannes, als Zeichen der
besonderen Nähe zu Jesus.
Auf dem Tisch steht eine Platte mit einem geschlachteten Lamm, das veranschaulichen
soll, dass Jesus hier das Paschafest feiert und somit die erste heilige Messe
zelebriert wird (Jesus sagt: Das ist mein Fleisch, das ist mein Blut, das für
euch hingegeben wird…)
Am Boden vor dem Tisch steht eine mit Wasser gefüllte Schüssel und ein
Wasserkrug – ein Indiz für die Fußwaschung.
Wenn man genauer hinschaut, erkennt man, dass der zweite Apostel links von
Jesus (Petrus) keinen Bart trägt. Um die Reformationszeit sind viele Bilder
entstanden, in die man Martin Luther indirekt mit hineingebracht hat. Da man
nicht genau beweisen kann, wann das Bild entstanden ist und Niederkalbach wie
viele andere Dörfer im Fuldaer Raum kurzfristig bis zur Gegenreformation
evangelisch war, könnte das Kunstwerk auch kurz später, also um die
Reformationszeit entstanden sein.
Foto und Text: Jonas Pluhatsch
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